M.U.K.A. - Project (Johannesburg, Afrika)

1994 - das Ende der Apartheid - war für die Menschen in Südafrika eine Zeit voller Umbrüche. Viele Jugendliche zog es von den Townships in die Zentren der Städte, wo sie sich häufig auf der Straße wieder fanden. Hier nahm M.U.K.A.-Project 1995 seinen Anfang. In einem „Shelter“ der Evangelischen Friedenskirche Johannesburg trafen sich Jugendliche, die ursprünglich aus Soweto stammten, und begannen gemeinsam Theaterstücke zu entwickeln. Sie nannten sich "Most United Knowledgeable Artists" - kurz M.U.K.A. - und verarbeiteten in ihren Inszenierungen ihre Erfahrungen als Straßenkinder. Für ihre Auftritte machten sie Straßen, Gemeindezentren und Kirchen zu ihrer Bühne. Die Johannesburger Theaterinitiative wurde vielfach ausgezeichnet und war mittlerweile acht Mal auf Einladung der KinderKulturKarawane in Europa.

Künstlerische Arbeit und soziales Engagement sind bei M.U.K.A. Project eng verknüpft. Das Projekt arbeitet mit daran, den Stadtteil  Hillbrow lebenswert zu machen und ist in vielen Schulen engagiert, auch im Rahmen des Programmes „Adopt-a-school“.

I AM SORRY

In dieser Musiktheaterproduktion erzählt M.U.K.A.-Project einmal mehr von den Alltagserfahrungen der Jugendlichen in Hillbrow. Das Stück basiert auf dem Missbrauch eines neun Monate alten Babys (Tshepang) im Jahre 2001. Tshepang wurde damals vom 23 Jahre alten Ex-Freund (David Potse) der Mutter missbraucht.

Bis heute breitet sich diese Geißel der Frauen und der Kindesmissbrauch weiter aus und sind für die Jugendlichen Alltagserfahrungen. Deshalb sagt der Richter im Stück am Ende: „Daher sage ich unseren Kindern, Müttern, Schwestern, Tanten und Großmüttern im Namen all der guten und fürsorglichen Männer da draußen, ES TUT MIR AUFRICHTIG LEID, dass sie all dieser Gewalt tagtäglich ausgesetzt sind“.

Bei all der Dramatik des Themas lebt das Stück von der Kraft der SchauspielerInnen und von den eingeflochtenen Tänzen und Lieder.