Teatro Trono (El Alto, Bolivien)
Alles begann mit einer Gruppe von Straßenkindern in einer Erziehungsanstalt in La Paz. Die Erziehungsanstalt wurde von den Jugendlichen selbstironisch Trono (Thron) genannt, weil sie dort zumindest etwas zu essen und ein Bett bekommen konnten. Ende der 1980er Jahre begann der Sozialarbeiter und Theaterpädagoge Iván Nogales mit diesen Kindern zu arbeiten und bald war er von ihren schauspielerischen Fähigkeiten so überzeugt, dass er mit ihnen eine Theatergruppe gründete. Die Teenager nahmen schnell und mit viel Engagement teil. Alles, was sie sahen – in ihrer Nachbarschaft vor Ort oder im Kino und im Fernsehen – haben sie in ihren Produktionen verarbeitet. Sie waren nicht mehr von der Erziehungsanstalt abhängig. Die erste Generation des „Teatro Trono“ war geboren.
Heute bringt Teatro Trono mit kreativen Kostümen und einem hohen Maß an schauspielerischem Talent einzigartige Bilder auf die Bühne, die die Botschaften der Stücke auch ohne großen Sprachgebrauch vermitteln. Dabei spielen in den Produktionen der jungen Schauspieler und Schauspielerinnen, die Pantomime wie auch „klassisches“ Theater beherrschen, Clowning und Zirkustechniken eine ebenso wichtige Rolle wie traditionelle bolivianische und zeitgenössische Musik.
Über die Theaterproduktion
Die Produktion erzählt von zwei jungen Menschen, die in die bolivianische Stadt El Alto bei La Paz kommen, um ihre Träume zu verwirklichen. Doch ihr Leben wird zum Albtraum. Die Industrialisierung hat El Alto verändert: Es gibt Berge von Müll, Flüsse sind verpestet und das Stadtbild von den Konzernen zerstört. Globalisierung und Wachstum haben auch die Menschen geprägt: Egoismus bestimmt das Leben. Bald finden sich die beiden in verfeindeten Lagern wieder. Ein Stück voller ernster Themen, das dank seines Humors nie die Leichtigkeit verliert.