Seit mehr als zwanzig Jahren bietet die KinderKulturKararawane der Jugend der Welt eine Bühne in Theatern, Kulturzentren, bei Festivals und Stadtfesten – und vor allem in Schulen. Junge KünstlerInnen aus dem Globalen Süden zeigen mit Theater, Tanz, Zirkus, Akrobatik, Musik Szenen aus ihrem Alltag, aus dem Leben ihrer Familien, Peers und Nachbarschaften.
Geprägt sind diese Aufführungen von hoher künstlerischer Qualität und inhaltlich von den oft sehr schwierigen Lebensumständen der Jugendlichen. So werden die jungen KünstlerInnen der KinderKulturKarawane zu authentischen BerichterstatterInnen über das Leben im Globalen Süden.
Diese (jungen) Menschen bekommen hier Gesicht und Stimme. Im kreativen Dialog von Peer zu Peer zwischen den jungen Menschen aus dem Globalen Süden und den Jugendlichen in Europa wird der Grundstein gelegt, sich gemeinsam für globale Gerechtigkeit zu engagieren, vom vielfältigen Wissen zum Handeln zu kommen und so zu wirklichen Weltbürgern zu werden.
Ein Netzwerk für die Nachhaltigen Entwicklungsziele
Seit Februar 2019 arbeiten Kommunen und NRO in Bulgarien, Dänemark, Deutschland, Italien, Österreich, Polen und Slowenien sowie Projekte in Tansania und Bolivien zusammen, um in einem dreijährigen Projekt das innovative Konzept des kulturellen Peer-Learning zu nutzen, die Nachhaltigen Entwicklungsziele (SDG) in lokale und regionale Lehrpläne zu integrieren und insgesamt mehr öffentliche Aufmerksamkeit in den beteiligten Städten und Gemeinden für die sozial-ökologische Transformation zu schaffen.
Unter dem Titel „CULPEER for change“ wird sich das Netzwerk auf drei SDG konzentrieren:
„Dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen“ – globale Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels werden aufgezeigt und kreative Handlungsmöglichkeiten entwickelt.
„Dringende Maßnahmen zur Bekämpfung des Klimawandels ergreifen“ – globale Ursachen und Auswirkungen des Klimawandels werden aufgezeigt und kreative Handlungsmöglichkeiten entwickelt. | |
„Missbrauch, Ausbeutung, Menschenhandel und alle Formen von Gewalt gegen und Folter von Kindern beenden“ - Die Rechte der Kinder stehen im Mittelpunkt der Aktion, unterstützt von zwölf Jugendgruppen des Globalen Südens. | |
„Erleichterung einer ordnungsgemäßen, sicheren, regelmäßigen und verantwortungsvollen Migration“ - Ursachen und Auswirkungen von Migration und Flucht sind ein Schwerpunkt der Aktion, die sich den Flüchtlingsproblemen in Europa stellt. |
Das Kölner „Institut equalita e.V.“ hat für die Stadt Köln die Federführung des durch die EU-Kommission geförderten Projektes übernommen. Ein Bündel von Maßnahmen und Aktionen steht bis Anfang 2022 auf der Agenda des Netzwerks.
Kreative Austauschprojekte
Kern des ganzheitlichen Projektes sind kreative Austauschprojekte von jungen Künstlergruppen aus dem Globalen Süden und jungen Menschen in Schulen und Jugendzentren in den beteiligten europäischen Kommunen Kalundborg, Sonderborg, Plovdiv, Nova Gorica, Varese, Wroclaw, Gdansk, Langenlois und Köln. Für diesen Austausch haben die jungen KünstlerInnen eine Bühnenperformance zu einem der genannten SDG inszeniert. Sie ist das Ausgangsmaterial, das die Jugendlichen hier gemeinsam weiterentwickeln. Das Ergebnis dieser gemeinsamen Arbeit wird am Ende öffentlich vorgestellt. Auch die ursprüngliche Performance wird öffentlich gezeigt und von Gesprächen begleitet.
Diese kreativen Austauschprojekte werden von VertreterInnen der Partnerprojekte aus dem Globalen Süden in jeweils mehrtägigen Besuchen einige Monate vorher intensiv vorbereitet, sodass die jungen Menschen hier und auch die beteiligten PädagogInnen wissen, welches spannende und lehrreiche Projekt sie später erleben können.
Wandbilder
Die Kommunen haben zudem die Möglichkeit, ein großes internationales Wandbild zu den genannten SDG in ihrer Stadt zu schaffen. Drei KünstlerInnen aus Europa, dem Globalen Süden und dem eigenen Land werden über sechs Wochen zusammen mit SchülerInnen ein Wandbild entwickeln und mit den Jugendlichen gemeinsam an eine zentrale und große Wand im Ort bringen. So setzen sie ein ebenso kreatives wie nachhaltiges Zeichen für die Umsetzung der SDG.
Konferenzen
In jedem der beteiligten Länder wird es zudem eine eintägige Konferenz geben, die auf nationaler Ebene Fachleute aus dem Bildungsbereich zusammenbringt. Sie sollen zusammen mit den VertreterInnen unseres Netzwerks die Chancen und Wege diskutieren, den ganzheitlichen Ansatz
von CULPEER 4 change in die didaktischen Rahmenpläne und die schulischen Curricula zu implementieren. Auch hier wird letztlich der Peer-to- peer-Ansatz umgesetzt, denn für alle Beteiligten gibt es bei diesen Konferenzen von Kolleginnen und Kollegen viel zu erfahren und zu lernen über die verschiedenen Bildungssysteme und die Gelingensbedingungen für die Integration unseres Konzeptes.
Digitale Plattform
Zur Unterstützung der Arbeit des Netzwerkes und der Pädagoginnen und Pädagogen in den Schulen gibt es die Internetplattform culpeer4change.eu mit vielfältigen Materialien für die Bildungsarbeit, Open Educational Ressources, E-Learning-Modulen und innovativen und ebenso unterhaltsamen Formen der Auseinandersetzung mit den SDG.
Sowohl regelmäßige Netzwerktreffen im Zusammenhang mit den o.g. Konferenz als auch eine professionelle Evaluation des Projektes sorgen mit dafür, dass die Arbeit von CULPEER 4 change optimal weiterentwickelt werden kann.